Prof. Dr. Dr. theol. h.c. Johannes Wallmann
 


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Zur Person
Johannes Wallmann ist emeritierter Professor für Kirchengeschichte der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhruniversität Bochum und Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2002 ist er Honorarprofessor an der Humboldt-Universität Berlin.

Er gilt als Fachmann für die Kirchengeschichte des 17. Jahrhunderts insbesondere der Lutherischen Orthodoxie und des Pietismus. In seinem Forschungsgebiet Philipp Jakob Spener ist er noch heute aktiv tätig, so leitet er an der Ruhr-Universität Bochum das Forschungsprojekt "Edition Spenerbriefe" und ist Vorsitzender des "Internationalen wissenschaftlichen Beirats des Interdisziplinären Zentrums für Pietismusforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Verbindung mit den Franckeschen Stiftungen zu Halle (Saale)".

Johannes Wallmann ist am 21.Mai.1930 in Erfurt geboren worden. Nach Studium in Berlin und Tübingen wurde er 1971 ordentlicher Professor. 1963 Heirat mit Dr. Ingeborg Posselt (gest. 1996). Zwei Kinder: Georg und Ursula.

Seit 1999 ist Johannes Wallmann verheiratet mit Prof Dorothea Wendebourg.

Im Jahr 2003 wird der gemeinsame Wohnsitz in Berlin sein.

  Aus der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20.05.2000

Johannes Wallmann - 70

Es wird kaum einen evangelischen Theologiestudenten geben, der seine Examensvorbereitung ohne Johannes Wallmanns lernbares Kompendium der "Kirchengeschichte seit der Reformation" bewältigt hätte. Eine Neuauflage dieses Bandes hat der Bochumer emeritierte Kirchenhistoriker soeben fertig gestellt. Sein wichtigstes Forschungsgebiet ist das 17. Jahrhundert. Die Beschäftigung mit dieser Zeit hat der in Erfurt Geborene als geistige Flucht in ein Forschungsgebiet beschrieben, "das von den ideologischen Richtlinien und Sprachregelungen, die damals im Osten Deutschlands für die historische Forschung in bedrückender Weise vorgegeben waren, nicht erreicht werden wuerde". Wallmanns Arbeiten zur lutherischen Orthodoxie und zum Pietismus haben die evangelische Kirchengeschichtsschreibung nachhaltig beeinflusst. Dies gilt auch fuer seine Studien zur Reformation und zum 18. Jahrhundert. In seiner Dissertation über den Theologiebegriff bei Johann Gerhard und Georg Calixt aus dem Jahre 1961 hat Wallmann die rezeptionsgeschichtliche Bedeutung der unterschiedlichen theologischen Entwürfe Luthers und Melanchthons aufgewiesen. Seine Habilitationsschrift über "Philipp Spener und die Anfänge des Pietismus" hat neue Wege in der Pietismusforschung geebnet. Die von ihm in den wichtigsten Teilen selbst bearbeitete Spener-Korrespondenz, inzwischen in drei Bänden erschienen, gehört ebenso zu den Standardwerken der Pietismusforschung wie seine Darstellung des Pietismus im Handbuch "Die Kirche in ihrer Geschichte". Von 1970 bis zu seiner Emeritierung 1995 lehrte Wallmann Kirchengeschichte an der Bochumer Universität. Er ist Mitglied der Rheinischen Akademie der Wissenschaften und Ehrendoktor der Universität Helsinki. In der Diskussion um die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehreist er als Kritiker des zugrundeliegenden Ökumeneprogramms hervorgetreten. Wallmann verfügt über bemerkenswerte Schaffenskraft, ist humorvoll und streitlustig. An diesem Sonntag wird er 70 Jahre alt.


Diese Seiten und deren Inhalt wurden von den Kindern von Johannes Wallmann zu seinem 70ten Geburtstag gestaltet und zu Weihnachten 2002 überarbeitet. Prof. Wallmann ist weder für den Inhalt noch für die Präsentation verantwortlich.